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smudge

Kalenderblatt November


Galerie mit 4 Fotos

Unser November-Kalenderblatt: Schimmel sind die besseren Friesen

Es ist kein Geheimnis: Spanien ist in Sachen Tierschutz eine einzige Problemzone,
und viele Tiere verdanken ihr Leben nur der rührigen Arbeit von Organisationen,
die sie ins Ausland in gute Hände vermitteln. Auch Schimmelwallach Soberano war
so ein Fall: Er stand alleine, verwahrlost und an einen fünf Meter langen Strick
gebunden auf einem abgegrasten Stück Land – wie viele Pferde in Spanien, die unter
ähnlichen Bedingungen dahinvegetieren und für die es hauptsächlich zwei "Lösungen"
gibt (falls sie nicht im Niemandsland vergessen werden): Käufer oder Schlachter.
Bei Soberano drohte letzteres, und so wurde für ihn und drei weiteren Leidensgenossen
ein Aufruf in den sozialen Netzwerken gestartet, um vielleicht doch noch jemanden
zu finden, für den sie einen Wert hatten. Damit wurde Laura auf ihn aufmerksam.
Auf Facebook entdeckte sie einen Post, in dem die Pferde vorgestellt wurden, und
Soberano hatte es ihr auf Anhieb angetan! Eigentlich träumte die Pferdenärrin schon
immer von einer pechschwarzen Friesenstute – Schimmel waren so gar nicht ihr Ding.
Dazu kam, dass sie gerade eine Reitbeteiligung hatte, mit der sie sehr glücklich war...
aber bei einer so dringenden Notlage wie der, in der sich Soberano befand,
musste schnell gehandelt werden. Zum Glück war Lauras Mutter eine ebenso große
Tiernärrin wie sie und ermutigte Laura, sich genauer über Preis und
Abläufe zu erkundigen – und ehe sich Laura versah, war der Deal plötzlich
perfekt und sie Pferdebesitzerin!

Drei Wochen gingen ins Land, bis Laura ihren Soberano endlich leibhaftig zu Gesicht
bekam und in die Arme schließen konnte. Als er nach zweitägiger Fahrt endlich im kalten
Deutschland ankam, schwänzte sie sogar die Schule, um ihn persönlich in Empfang nehmen
zu können. Nach seiner Ankunft wurde erst einmal das Ausmaß der
Verwahrlosung sichtbar – er war nicht nur unterernährt, sondern hatte auch noch Hufprobleme,
eine schiefe Hüfte, verrenkte Wirbel... und jede Menge Parasiten am Leib. Und natürlich
war er völlig "roh", also ohne jegliche Ausbildung!

Mit viel Geduld und Ausdauer bekam das neugefundene Traumpaar jedoch alle Probleme in Griff.
Sie verstehen sich inzwischen mehr oder weniger blind, spielen auf dem Platz miteinander,
reiten sanfte und feine Dressur und gehen liebend gerne einfach ohne Sattel und mit
Knotenhalfter ins Gelände. Lauras Mut zum Risiko, sich für ein "Notfallpferd" aus Spanien
zu entscheiden, hat sich für beide Seiten als Glücksfall erwiesen.



Fotos: Simone Stachl